Waren Sie selbst schon einmal in der Patientenrolle und haben sich darüber geärgert, dass Ihre Ärzt*in oder Heilpraktiker*in Sie nicht über die Therapie aufgeklärt, sondern einfach losgelegt hat?
Wurden Sie als Patient*in zu Entscheidungen gedrängt, ohne vorher ausreichend informiert worden zu sein?
Wurden Sie nicht sorgfältig über Ihre Symptome befragt und es kam deswegen zu einer Fehldiagnose?
Wurden Sie schon im ersten Anamnesegespräch dazu gedrängt, sehr intime Informationen preiszugeben, obwohl Sie das (noch) nicht wollten?
All dies sind Situationen, die in unserem Gesundheitssystem leider gar nicht so selten auftreten. Die Tatsache, dass dabei nicht nur die Patientensicherheit gefährdet sein kann, sondern sich Patient*innen schlicht auch unwohl oder sogar erniedrigt fühlen und dadurch das Vertrauen in ihre Therapeut*in verlieren können, zeigt, wie elementar wichtig es ist, sich als Behandler*in mit solchen Situationen zu beschäftigen. Und damit sind wir bei der Ethik.
Ethik beschäftigt sich mit der Frage nach dem richtigen Handeln. Gelebte Ethik bedeutet unter anderem: Respekt vor dem Menschen, seiner Würde, seiner Autonomie und seinem Wohl. Auch Achtung vor dem Leben selbst. Ethik ist also eine Grundhaltung, die sich im konkreten Reden und Handeln von Therapeut*innen und insbesondere in ihrem Umgang mit Patient*innen ausdrückt.
Was richtig ist, ist in vielen Fällen von der individuellen Situation abhängig. Das macht es schwierig, allgemeingültige Regeln darüber aufzustellen, was denn "ethisch" oder gar "ethisch korrekt" sei und was "unethisch". Dennoch gibt es Verhaltensweisen, die man wohl einhellig als "unethisch" bezeichnen würde, etwa die oben angeführten Situationen.
Ethik bei der SHZ
Schon Samuel Hahnemann hat sich in seiner Kritik an der damaligen ärztlichen Praxis mit ethischen Fragen befasst. Wir von der SHZ halten es für essenziell, dass sich die Homöopath*innen – sozusagen als Hahnemanns geistige Erben – ebenfalls um ethisches Verhalten bemühen.
Wir fördern medizinisch-therapeutische Ethik in der homöopathischen Praxis durch
- die Ethik-Richtlinien für Therapeut*innen, Dozent*innen und Supervisor*innen
- die Mitarbeit in der gemeinsam mit VKHD und QBKHD betriebenen Schlichtungs- und Ethik-Kommission
Wenn Sie sich tiefer mit Ethik in der therapeutischen Praxis befassen wollen, empfehlen wir Ihnen den wirklich exzellenten Artikel unseres Kollegen Carl Classen zur Lektüre: